30.04.2016 | Erfolgreiche Berufung für die Professur Abwasserwirtschaft

Seit dem 1. März 2016 bzw. seit dem 1. April 2016 sind Susanne Lackner und Markus Engelhart neue Professoren am Institut IWAR der TU Darmstadt. Prof. Dr. Lackner und Prof. Dr.-Ing. Engelhart treten die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel an. Mit der Doppelberufung wurde die Zahl der Abwasserprofessuren am Institut IWAR um eine Stelle vergrößert, um den Schwerpunkt der Wasserforschung an der TU Darmstadt nachhaltig zu stärken. Lackner kommt von der Bauhaus-Universität Weimar, an der sie beginnend am 1. August 2015 die neue Professur ProExzellenz „Technologien urbaner Stoffstromnutzungen” innehatte. Engelhart hat zuvor über knapp 15 Jahre die Abteilung Forschung & Entwicklung bei EnviroChemie aufgebaut und geleitet, einem Unternehmen für Anlagenbau und Dienstleister für industrielle Wassertechnik in Roßdorf. Susanne Lackner studierte Umweltschutztechnik und schloss den Master in Water Resources Engineering and Management an der Universität Stuttgart und der University of Waterloo (Kanada) ab, bevor sie 2009 an der Technical University of Denmark im Bereich Environmental Engineering über biologische Stickstoffelimination mit membrangebunden Biofilmreaktoren promovierte. Im Anschluss arbeitete sie für die Aquantis GmbH (Veolia Water Technologies), bis sie Ende 2010 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität München wechselte. Anfang 2012 führte ihr Weg an den Lehrstuhl für Wasserchemie und Wassertechnologie am Engler-Bunte-Institute am Karlsruher Institut für Technologie. Dort baute Susanne Lackner den Forschungsbereich der biologischen Abwasserreinigung mit Schwerpunkten unter anderem bei der biologischen Stickstoffelimination mit verschiedenen Reaktorsystemen, der Untersuchung des Verhaltens von Nanopartikeln in Abwasser und der Modellierung von Transportprozessen in Biofilmen auf. Diesen Bereich vertrat sie dann ab 2014 als Juniorprofessorin für Biotechnologie der Abwasserbehandlung, bis sie 2015 den Ruf auf die Pro Exzellenz Professur „Technologien urbaner Stoffstromnutzungen” an die Bauhaus-Universität Weimar annahm. Susanne Lackner ist Mitglied im Management Committee der Specialist Group Nutrient Removal and Recovery der International Water Association (IWA) und auch in der DWA derzeit in der Arbeitsgruppe KEK-1.3 „Rückbelastung aus der Schlammbelastung” aktiv. Markus Engelhart promovierte 2002 bei Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl am Institut für Siedlungswasserwirtschaft der TU Braunschweig zum anaeroben Abbau mechanisch desintegrierter Überschussschlämme. Nach seiner Universitätszeit wechselte er direkt in den industriellen Anlagenbau und betreute bei der EnviroChemie GmbH die Weiterentwicklung von Produktbaureihen zur Wasser- und Abwasserbehandlung. Aus diesen Tätigkeiten gingen mehrere Patente hervor, die von seinem bisherigen Arbeitgeber kommerziell genutzt werden. Aufgaben in internationalen Anlagenbauprojekten führten ihn unter anderem nach Osteuropa, in die Russische Föderation, nach China und Vietnam. Markus Engelhart intensivierte und erweiterte die F&E-Aktivitäten der EnviroChemie in verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsvorhaben. Sein Interesse galt dabei vor allem den Möglichkeiten zur Wasserkreislaufführung und der Ressourcenrückgewinnung aus Prozesswässern der industriellen Produktion. Arbeiten zur anaeroben Industrieabwasserbehandlung mündeten in die Konzeption und die großtechnische Realisierung eines neuartigen Hochlastmethanreaktors nach dem EGSB-Verfahren. Unter den von Engelhart betreuten Forschungsprojekten sind das EU-Projekt „AquaFit4Use” zur Wasserkreislaufführung und das BMBF-Projekt „AKIZ” zur Ressourcenrückgewinnung aus Industrieabwasser besonders hervorzuheben. Engelhart ist Mitglied der DWA-Arbeitsgruppe IG-5.1 „Anaerobe Verfahren zur Behandlung von Industrieabwässern”. Seine Forschungsschwerpunkte an der TU Darmstadt liegen nach wie vor auf den Gebieten Industrieabwasserreinigung, der Energiegewinnung durch Anaerobtechnologie, in der Ressourcenrückgewinnung und dem Wasserrecycling sowie den Interaktionen innerhalb unterschiedlicher „unit operations” in komplexen Prozessketten der Abwasserreinigung. Peter Cornel wurde zum 1. Januar 1999 auf das Fachgebiet Abwassertechnik am Institut IWAR der TU Darmstadt berufen. Er ist seit 2002 der Geschäftsführende Direktor des Instituts IWAR (vormals WAR). Cornel wird zum 30. September 2016 pensioniert werden.

Quelle: GFA

07.04.2016 | Advisory Professor der Tongji Universität Shanghai

Am 7.4.16 wurde Herrn Prof. Peter Cornel  in einer kleinen Feierstunde zum Advisory Professor der Tongji Universität Shanghai ernannt.

Abbildung: Überreichung der Urkunde
(v.l.n.r. Prof. Dr. YANG Xianjin, Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel, Prof. GAO Tingyao)

Die Urkunde wurde von Senatspräsident der Tongji Universität Herrn Prof. Dr. YANG Xianjin im Beisein von dem früheren Präsidenten Herrn Prof. GAO Tingyao sowie des Direktors des  National Engineering Research Center for Urban Pollution Control Herrn Prof. Dr. Ing. DAI Xiaohu und anderen Gästen übergeben. Anschließend hielt Prof. Cornel seine Antrittsvorlesung zum Thema „Wastewater as a resource“ vor ca. 150 Zuhörern.

Herrn Prof. Cornel wurde bereits 2011 mit dem  “Tongji Special Award for International Cooperation” ausgezeichnet.

Die erneute Auszeichnung drückt die Wertschätzung der weit über das  Fachliche hinausgehenden engen Zusammenarbeit des Instituts IWAR mit der Tongji Universität aus.

04.02.2016 | Students meet Business

Das diesjährige „Students meet Business“ fand am 04. Februar 2016 im Haus der Geschichte in Darmstadt statt. Neben Vertretern aus der Industrie, dem Öffentlichen Dienst und Umweltberatungsunternehmen nahmen auch rund 35 Studierende der Umweltingenieurwissenschaften teil. Der Nachmittag begann mit Vorträgen der Firmenvertreter und der Fachschaft. Daran schloss eine offene Diskussion zwischen Studierenden und Unternehmensvertretern an und auch am späten Nachmittag ergab sich die Gelegenheit bei Getränken und Brezeln noch einmal persönlich ins Gespräch zu kommen. Die Vorträge zur der Veranstaltung finden sie hier:

Abbildung: Studierende und Unternehmen während des "Get together" 

Abbildung: Die Vortragenden des „Students meet business“ 2016

01.03.2016 | Wechsel in der Führungsspitze des Ruhrverbands

Der Vorstandsvorsitzende des IWAR-Fördervereins, Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin ist seit dem 1. März 2016 Technischer Vorstand des Ruhrverbands. Er studierte Bauingenieurwesen unteranderem an der Technischen Universität Darmstadt, promovierte dort 1995 über die vermehrte biologische Phosphorelimination und ist seit 1997 Leiter der Planungsabteilung des Ruhrverbands. Darüber hinaus ist er Autor von mehr als 120 wissenschafltichen Veröffentlichungen und wurde mehrfach ausgezeichnet. Seit 2007 ist Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin als Honorarprofessor aktiv an der Ausbildung junger Ingenieure an der Technischen Universität Darmstadt beteiligt.

Abbildung: Prof. Norbert Jardin (l.) folgt Prof. Harro Bode (M.) zum 1. März als Technischer Vorstand. Neuer Vorstandsvorsitzender wird Personal- und Finanzvorstand Norbert Frece [Ruhrverband, 2016]

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16.01.2016 | Peter Cornel 65 Jahre

Am 16. Januar 2015 feierte Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel seinen 65. Geburtstag. Er studierte Chemieingenieurwesen an der Universität Karlsruhe (TH), wo er 1983 am dortigen Engler-Bunte-Institut über „Untersuchungen zur Sorption organische Wasserinhaltsstoffe durch Adsorberharze“ promovierte. Als Post-Doc forschte er von 1983 bis 1984 an der Stanford University California. Bis 1998 arbeite Peter Cornel für die hauptsächlich in der industriellen Abwasserbehandlung tätigen Lurgi Gruppe, zuletzt als Leiter des Bereichs Abwasserreinigung. Im Jahr 1999 wurde Peter Cornel als Leiter des Fachgebietes Abwassertechnik an die Technische Universität Darmstadt berufen. Von 2004 bis 2007 leitete er als Dekan den Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie und hat sich damit große Verdienste erworben.

Peter Cornel entwickelte das Konzept der semizentralen Abwasserbehandlung für schnell wachsende urbane Räume. In Kooperation mit der Tongji-University Shanghai (VR China) konnte Peter Cornel dieses Konzept praxisnah entwickeln. Als großer Erfolg in dieser Hinsicht ist zu werten, dass auf der EXPO 2010 in Shanghai dieses Konzept der semizentralen Abwasserbehandlung einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Jahre 2014 wurde im Rahmen der Weltgartenbauausstellung ein erstes Ressource and Recovery Center (RRC) auf Grundlage des Semizentral-Ansatzes „in Stahl und Beton“ für 12.500 Einwohner realisiert und in Betrieb genommen. Die Qingdao Technical University (VR China) verlieh 2005 Peter Cornel für seine herausragenden Tätigkeiten in diesem Bereich eine Professur ehrenhalber. Die semizentrale Idee wurde auch von Fachfremden als innovativ und zukunftsweisend gewürdigt. So wurde im Mai 2015 der Idee der Green Tec Award verliehen (die höchste Auszeichnung im Umweltbereich in Europa). Weiterhin schaffte es die Idee von Peter Cornel unter mehr als 80 Einreichenden unter die letzten drei Nominierten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Bereich Forschung im Jahr 2015.

Peter Cornel wurde 2013 mit der Willy-Hager-Medaille ausgezeichnet. Die Willy-Hager-Stiftung würdigt seine außerordentlichen Leistungen und Verdienste bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Umsetzung in Grundlagen und Verfahren. Für die Verleihung haben insbesondere die innovativen Lösungsansätze und der Weitblick für künftige Herausforderungen gesprochen, vor allem aber die technische Implementierung von Verfahren zur Ressourcenschonung sowie zur Ressourcenrückgewinnung aus kommunalen und industriellen Abwässern.

Neben der semizentralen Idee hat Prof. Cornel eine Vielzahl weiterer Forschungsvorhaben bearbeitet, insbesondere im Bereich der Phosphorrückgewinnung, der Elimination von Wurmeiern aus Abwasser, dem Einsatz von Membranen zur Brauchwasserproduktion und der Entfernung von Arzneimitteln aus Abwasser. Hervorzuheben ist auch das Projekt „Cuve Water“, in dem in einer Region im Norden Namibias Abwasser aus einem „Waschhaus“ aufbereitet wird und der Bevölkerung als Bewässerungswasser zur Verfügung gestellt wird.

Peter Cornel ist ehrenamtlich in diversen nationalen und internationalen Gremien der Abwassertechnik aktiv und ist aufgrund seines Fachwissens auch in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten tätig. Seit 2008 ist Peter Cornel als Mann der ersten Stunde im Vorstand von German Water Partnership; für die DWA arbeitet Peter Cornel in zahlreichen Fachausschüssen und Arbeitsgruppen, vielfach als Obmann und Leiter. Für die International Water Association (IWA) ist Peter Cornel im Scientific and Advisory Board der Specialist Group on Water Reuse.

Die zahlreichen Erfahrungen im Bereich der Abwassertechnik, sowohl in der Forschung als auch in der Praxis, gibt Peter Cornel mit viel Ausdauer, Engagement und Freude an den Nachwuchs weiter; sei es an Studierende, Promovierende oder Habilitierende. Mit seinem persönlichen Engagement unterstützt Peter Cornel so in hohem Maße die Arbeiten junger Wissenschaftler.

Das gesamte Institut IWAR der Technischen Universität Darmstadt und der Förderverein wünscht Peter Cornel alles Gute für das neue Lebensjahr.